Datum: 19. Februar 2023
Krankheitsgruppe: Infektionen
Verfahren: Tape-Zytologie
Arbeitsumnfeld: Praxis
Studienart: Eigeninteresse
Ergebnis:
Ich schildere hier einen aktuellen Fall,aus dem man lernen kann:
Der 65 jährige, bettlägrige Patient ( COPD uam ) leidet seit 6 Monaten unter ganztägigem Juckreiz an verschiedenen Körperstellen: Hände, Nabel, Zehenzwischenräume, Kopf, Genitale frei.
Kurzer Krankenhausaufenthalt vor 5 Tagen ( "Wasser" in der Lunge ). Währenddessen keine antiskabiöse Therapie. Gestern wiederum Hausbesuch wegen Verschlimmerung des Juckreizes. TZ am rechten Innenknöchel: In der Praxis LT-MBF und Mikroskopie: insgesamt 5 sehr kleine Milben,Kotballen, zerkratzte Milbenteile.
Mein Kommentar: Unter einer unzureichenden antiskabiösen Therapie setzt bei den verbliebenen , schlupffertigen Larven eine Art " Eiflucht " ein. Diese verlassen fluchtartig die Eier und sind als sehr kleine Milben in der Zytologie zu sehen. Diese sehr jungen Milben haben nur etwa einen Durchmesser von 1/3 der ausgewachsenen großen Milben und sind sehr leicht zytologisch zu übersehen. Gleiches gilt für die Auflichtmikroskopie, weil diese Jungmilben noch keine so ausgeprägten Mundwerkzeuge haben ( und deshalb die bekannten " Düsenjäger " nicht zu sehen sind.)
Der ganztätige Juckreiz wird durch die ganztägige Bettwärme des bettlägrigen Patienten verständlich.
Viel Freude bei der Diagnostik der Skabies