Die Skabies-Diagnostik mit Hilfe der "Longtime-Methylenblaufärbung" ( LT-MBF ), Teil 1

Author: Dr. med. Pierre Foss

Datum: 4. Februar 2023

Krankheitsgruppe: Infektionen

Verfahren: Tape-Zytologie

Arbeitsumnfeld: Praxis

Studienart: Eigeninteresse

Ergebnis:

Aus aktuellem Grund, sei hier ein lehrreicher Fall mit der TZ aufgeklärt, der letztlich in der begründeten Verdachtsdiagnose " postscabiöses Ekzem " mündete.
Ich wurde zu einem Hausbesuch gegeben, um einen über 80 Jahre alten Patienten im Bett liegend anzusehen, der seit Okt. 22 unter Juckreiz ganztäglich an verschiedenen Körperstellen leidet.
Der COPD -Patient wird maschinell beatmet, hat eine Ganztagspflege und ist stark durch den Juckreiz gequält.
Nach Anamnese-Erhebung mit der Betreuerin und dem Patienten wurden insgesamt 10 TZs , teils nach vorheriger Aufrauhung der Haut und Mikroskopie unter dem Verdacht auf eine Skabies entnommen. In meiner Praxis wurden die Tapezytologien teils mit LT-MBF angefärbt, um die Hautstrukturen und mögliche Milben kontrastreicher zu sehen.
Mit dieser Färbe-Variante zeigten sich vor allem die Kotballen ( Skyballa) der Milben kontrastreich. Dies waren zahlreich. Eier oder Milben konnte keine detektiert werden.
Es wurde von mir der Verdacht auf ein postscabiöses pruriginöses Ekzem gestellt und die Pflegerin, Betreuerin und der Patient antiscabiös extern und teils
auch oral behandelt.
Aus den 27 jahren meiner Niederlassung darf ich folgendes zur Scabies hier äußeren:
1)Die meisten angeblichen Skabiesfälle sind keine, sondern andere pruriginöse Hautkrankheiten.
Bedenke über 20 Differenzial-Diagnosen.
2) Zytologisch und auflichtmikroskopisch lassen sich die Milben und deren Eier nicht immer auffinden.

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